Von Klein auf: Die Entwicklung des Hörens
Hören ist keine Eigenschaft, die von Geburt vollendet ausgebildet ist. Der Hörsinn entwickelt sich vor allem in den ersten drei bis fünf Lebensjahren und wird durch akustische Reize angeregt. Ein Kind lernt regelrecht hören, sprich: Das Gehirn lernt die eintreffenden akustischen Signale zu deuten.
Liegt eine Hörschädigung vor, ist daher nicht nur das Hörvermögen an sich betroffen: Das Kind kann folglich auch nicht richtig sprechen lernen, und häufig kommen Entwicklungsstörungen auf intellektueller oder emotionaler Ebene hinzu. Eine frühe Diagnose von Hörstörungen ist deshalb sehr wichtig. Diese kann bereits in den ersten Lebenstagen erfolgen. Mit der richtigen Behandlung und der passenden Hörhilfe ist dann, je nach Grad der Beeinträchtigung, eine nahezu normale Hör- und Sprachentwicklung möglich.
Ursachen von Hörschädigungen bei Kindern
Für eine Schädigung des Gehörs können sehr unterschiedliche Faktoren verantwortlich sein.
Hier einige der häufigsten Ursachen.
Angeborene Hörschädigung:
- Erblich bedingt
Teile des Hörorgans (z.B. Mittelohr, Innenohr, Hörnerv) sind nicht oder nur teilweise ausgebildet; häufig sind auch weitere Organe betroffen, z.B. Auge, Niere, Knochen oder Haut - durch Krankheit
Ursache ist meist eine Infektion während der Schwangerschaft (Röteln, Zytomegalie, Toxoplasmose u.a.) - durch toxische Schädigung
(Alkohol, Nikotin, Antibiotika, u.a.) - durch Frühgeburt / Herzstillstand mit Sauerstoffmangel
Nach der Geburt erworbene Hörschädigung:
- Krankeitsbedingt, z.B. durch Meningitis, chron. Mittelohrentzündung, Masern, Mumps
- durch toxische Schädigung (Streptomycin)